Unsere Kirche

Quelle: Christian Neef
Ansicht der Altluneberger Kirche aus Richtung Geestenseth

Die Geschichte

(aus der Kirchenbroschüre, Text: Niels Ahrens)
Von den Bremer Erzbischhöfen ist den Herren von Luneberg das Gebiet um das jetzige Altluneberg zugeteilt worden. So konnten sie am Rande des Geesthügels eine von der Grove umflossene Niederungsburg errichten, die sie bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gemeinsam bewohnten. An heutiger Stelle befindet sich ein Bauernhof. Letzte Überreste sind ca. 150m weiter östlich gefunden worden. Dabei handelt es sich um tief in den Boden gerammte Eichenpfähle, die das Fundament einer Fluchtburg bildeten. Das Fälldatum der Bäume wird um 1250 angegeben.
Die Burgstelle gehörte allen Burgmännern gemeinsam. Sie bildeten nach altdeutschem Recht eine sog. Ganerbschaft mit dem Ziel, den Familienbesitz als Ganzes zu erhalten.
Eine Linie der Altluneberger Burgmänner nannte sich ab 1420 „Bicker“, während eine andere den Namen „von Luneberg“ beibehielt. Im Laufe des 16. Jahrhunderts lehnten die Burgmänner zunehmend die als Zwang empfundene Ganerbschaft ab. Als Konsequenz daraus begann ein Aussiedlungsprozess in dem die einzelnen Burgmänner eigenen Güter in der weiteren Umgebung von Altluneberg gründeten. 
Ein Zweig der Familie Bicker zog um 1500 auf einen ererbten Besitz nach Nückel. Dieser musste nach etwa Hundert Jahren stark verschuldet aufgegeben werden. Die Familie von Luneberg zog um 1550 nach Friesischen – Luneberg, dem heutigen Freschluneberg. Ein anderer Zweig der Bicker zog um 1569 zum heutigen Gut Frelsdorfermühlen. Als mit Arend Bicker 1588 die männliche Bickerlinie ausstarb erbte Henneke von Brobergen, der Ehemann der Tochter das Gut. Der Sohn Adolf von Brobergen heiratete Maria Marschalk. Diese stiftete die hölzerne Taufe in der Altluneberger Kirche.
In der Kirche erwähnt werden Claus Bicker, gest. 1580 und sein Sohn Lüder Bicker, gest. ca. 1617. Da Lüder Bicker keinen männlichen Erben hatte, starben mit seinem Tod die Bicker aus. 
Die Tochter Frede Adelheid Bicker heiratete 1628 Joachim von Oldenburg, einen Angehörigen der bedeutendsten mecklenburgischen Adelsfamilien.
Aus den Akten des Altluneberger Gutsarchivs ist ersichtlich, dass schon vor 1600 mehrfach eine „Kirche“, eine „Kapelle“, oder eine „Kanzel“ in Altluneberg erwähnt wurde. Im Visitationsprotokoll von 1581 – 83 wird von einem Predigtstuhl in Altluneberg gesprochen.
Den Bau der heutigen Kirche schätzt man um das Jahr 1632. Sie wurde als Fachwerkbau errichtet, auf einem Feldsteinfundament.
Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang unter dem Turm, von der Nordseite aus, fällt der Blick am Ende des Mittelganges auf den Altar. Der Altar steht also nicht im Osten, sondern im Süden. Die Abkehr von der sog. Ostung, d.h. der Ausrichtung der Kirche nach Osten erfolgte aus praktischen Gründen. Nach Baubeginn stellte sich heraus, dass der Untergrund eine Ausrichtung nach Osten nicht zuließ. Die Kirche liegt am Rand einer Geestlinse, am abfallenden Hang zur Groveniederung hin, also am Übergang zu anmoorigem Boden.
Nachdem die Kirche 1886 Gemeindekirche für Altluneberg, Geestenseth und Wehdel geworden war, wurde sie im 20. Jahrhundert umgebaut und umgestaltet. Im Jahr 1923 wurde die Westseite angebaut und eine Orgel angeschafft. Später wurde ein mit Glastüren abgetrennter Vorraum geschaffen und das Rittergestühl an die Westseite der Kirche gestellt. Auch wurden Emporen entfernt.
Ihre heutige Gestalt bekam die Kirche bei der letzten großen Renovierung 1993.

Besichtigungsmöglichkeit

Die Kirche kann nach Vereinbarung besichtigt werden, auch Kirchenführungen sind möglich. Bitte wenden Sie sich dafür an das Pfarramt, Telefon 04749-346.